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mis à jour le 25/01/2009
mots clés : sujet, baccalauréat, septembre, 2008, L, LV2
Vor ein paar Wochen saß ich im Kino in Tribeca (1), hörte unter mir den A-Train der New Yorker Subway anfahren, während vor mir auf der Leinwand (2) die S-Bahn über die Bernauer Straße rumpelte.
Ich liebe diese kleinen Filmvorführungen in Tribeca. Ich habe hier Sommer vorm Balkon, Der rote Kakadu (3) gesehen. Es gibt nichts Schöneres, als abends mit der Subway von Brooklyn über die Manhattan Bridge zu fahren, die Lichter der Wolkenkratzer zu sehen, um dann in einen langsamen deutschen Film einzutauchen. Die Menschen auf der Leinwand sprechen meine Sprache, die Probleme sind mir vertraut, es ist meine Welt, aber ich kann jederzeit wieder aufstehen und rausgehen. In eine andere Welt. Meine andere Welt.
Ich habe 21 Jahre lang in der DDR gelebt, zehn Jahre in der Bundesrepublik, 1999 bin ich nach Amerika gezogen, das ist mein siebtes Jahr in New York. Wenn man mich fragt, wo ich zu Hause bin, weiß ich keine Antwort.
Meinem Sitznachbarn im Flugzeug erzähle ich, dass ich in Berlin geboren bin. Ost oder West, fragt er.
Ost, sage ich. Dann kommt die Stewardess mit der Einreiseerklärung. Bei Nationalität schreibe ich deutsch, bei Wohnsitz USA. Auf dem John-F.-Kennedy-Flughafen stelle ich mich in die Schlange (4) für Ausländer. Der Immigration Officer fragt streng, was der Zweck meiner Reise ist. Ich sage, dass ich in New York wohne und arbeite, dass hier meine Familie ist.
Das ist meine Antwort.
"Warum haben Sie noch keine Green Card beantragt (5)?", hat mich einmal eine Amerikanerin gefragt.
"Ich weiß auch nicht", sagte ich. "Wir haben noch nie versucht, eine Green Card zu beantragen. Wir wollen eigentlich irgendwann wieder nach Deutschland zurückziehen".
"Ich verstehe", sagte die Frau, "einmal Deutsche, immer Deutsche."
Ich schluckte. Wahrscheinlich hatte sie mein Problem genau auf den Punkt gebracht. Aber ihre Bemerkung traf mich (6). Sie klang abfällig (7). Das bin ich nicht gewohnt. Meine amerikanischen Freunde sind diplomatischer. Sie finden Berlin gut. Ihnen gefallen die alten Wohnungen mit den hohen Stuckdecken, die Museen, die Galerien, das Künstlerleben, die Trödelmärkte (8). Sie sagen, Berlin erinnere sie an das New York der sechziger Jahre, als die Stadt noch wilder und nicht so schick gewesen sei. Als Angela Merkel gewählt wurde, sagten sie, ich müsste sehr stolz sein, eine Frau als Kanzlerin zu haben. Sie verstehen, warum es uns zurückzieht. Sie beneiden9 uns um die Möglichkeit, in Europa und Amerika zu leben, verschiedene Kulturen kennen zu lernen. [...]
Ich werde oft gefragt, wo ich mich wohler fühle, in Berlin oder New York. Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich bin immer noch froh, überhaupt die Wahl zu haben. Heute weiß ich, dass es eine wichtige Erfahrung ist, sein eigenes Leben einmal aus einer gewissen Distanz zu betrachten. [...]
Nach Anja Reich, Die Zeit, 13.7. 2006 Nr 29
Vous répondrez directement sur votre copie sans recopier les questions ni les exemples, mais en précisant chaque fois le numéro de la question et des énoncés. Pour les questions II, III de la partie compréhension, répondez selon le modèle indiqué en exemple.
COMPREHENSION |
I. Thema und Form des Textes:
a. Notieren Sie das Hauptthema des Textes:
b. Wie könnte man den Text charakterisieren? Notieren Sie die richtige Antwort:
Die junge Frau ...
II. Die junge Frau befindet sich im Flugzeug. Füllen Sie ihr Einreiseformular aus:
Beispiel: 0. Name: Reich
0. Name:
III. Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text.
Beispiel: 0. Falsch : Vor ein paar Wochen sa ich im Kino (Z.1)
0. Vor ein paar Wochen war die Erzählerin im Schwimmbad.
IV. Was sagen die amerikanischen Freunde über Anjas Heimat? Begründen Sie nur die richtigen Aussagen mit einem Element aus dem Text.
V. Übersetzen Sie von Zeile 30 bis Zeile 32 (Ich werde oft gefragt... zu betrachten) ins Französische.
EXPRESSION |
I. Einige Monate später kommt Anja wieder nach Berlin zurück. Sie erzählt auf ihrem Blog von ihrem ersten Tag in der deutschen Hauptstadt.(Sie vergleicht zum Beispiel Berlin mit New York, entdeckt viel Neues, usw. ) [mindestens 100 Wörter]
II. Behandeln Sie eines der folgenden Themen. [mindestens 120 Wörter]
a. Können Filme oder Literatur helfen, andere Kulturen besser kennen zu lernen? Nennen Sie Beispiele.
ODER
b. Sind Sie der Meinung, dass das Leben im Ausland es uns ermöglicht, unser Land und unsere Kultur besser zu verstehen? Argumentieren Sie.
niveau : Terminale L, B2
type pédagogique : sujet d'examen
public visé : enseignant, élève
contexte d'usage : classe, travail autonome
référence aux programmes :
information(s) technique(s) : Sujet prêt à l'emploi, au format .rtf;
Merci à Thérèse TOURNEMAINE du Pas -de-Calais qui nous a envoyé tous les sujets de la session de septembre !
taille : 36 Ko ;
allemand - Rectorat de l'Académie de Nantes