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mis à jour le 26/03/2011
mots clés : sujet, baccalauréat, Polynésie, juin, 2010, L, LV2
Süddeutsche Zeitung (SZ): Sie sind in drei Ländern zur Uni gegangen. Wozu der Aufwand (1) ?
Anna Santacroce: Mich hat es schon immer in die Ferne gezogen. Meine Eltern sind italienische Einwanderer, und ich wusste nicht so recht, wo ich einmal leben will. Deshalb wollte ich in die Kulturen eintauchen, Menschen treffen und natürlich mehr über Frankreich und Italien erfahren. Das ist geglückt.
SZ: Fühlt man sich nicht manchmal einsam?
Santacroce: Klar, aber mit mir studierten ja noch einige Italiener und Franzosen. Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft und halfen uns gegenseitig.
SZ: Wie sind Sie auf diesen Studiengang gekommen?
Santacroce : Eine Freundin hat mir davon erzählt. Mir war sofort klar, dass ich das machen will. Meine Fächer haben genau gepasst. Im Idealfall habe ich am Ende drei Abschlüsse (2) : das Staatsexamen für Lehramt, die Maîtrise in Frankreich und die Laurea in Italien. Gut war auch, dass es von der Deutsch-Französischen Hochschule Stipendien gab : 250 Euro monatlich. Ich konnte schnell studieren, mir wurden alle Scheine anerkannt (3). Das Studium war für mich ein Glücksfall.
SZ: Klingt nach einer tollen Zeit.
Santacroce : Ja, im Nachhinein sehe ich das alles sehr positiv. Aber zwischendrin gibt es auch harte Momente. Ich musste ja ständig umziehen, kam nie zur Ruhe. Das hat an mir gezehrt (4). Hinzu kam der ganze Papierkram. Manchmal hatte ich es richtig satt. Nach dem Jahr in Frankreich überlegte ich sogar, das Programm abzubrechen. Aber das Gute überwog (5) letztlich.
SZ: Wie kamen (6) Sie mit den unterschiedlichen Systemen zurecht?
Santacroce : Ich muste mich anstrengen, um das Level (7) meiner Kommilitonen (8) zu erreichen. In Frankreich gab es auch keine studentische Atmosphäre. Ich fand das Studium dort schon sehr autoritär. (...)
SZ: Sie sind froh, wieder hier zu sein?
Santacroce : Ja, hier können Studenten ihren Geist entfalten, mit den Professoren diskutieren. (...) Außerdem arbeiten die Studenten hier sehr wissenschaftlich, schreiben Hausarbeiten. Das bin ich nicht gewohnt. In Italien und Frankreich gibt es vor allem Prüfungen. Manchmal denke ich: In jedem Land habe ich etwas gelernt, aber ich muss insgesamt noch viel aufholen.
SZ: Würden Sie denn nochmal in drei Ländern studieren?
Santacroce : Auf jeden Fall. Erst in der Ferne fand ich meine Identität. Im Ausland habe ich gemerkt : Deutschland ist mein Zuhause. Obwohl mir jetzt auch Frankreich und Italien offen stehen, möchte ich hier leben und arbeiten.
aus: Süddeutsche Zeitung vom 30.6.2008
COMPREHENSION DE L'ECRIT (10 points) |
1. Suchen Sie folgende Informationen über Anna Santacroce und ihr trinationales Studium im Text.
Beispiel: (0) Heimatuniversität : Mainz
2. Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text.
Beispiel : (0) Anna wollte schon als kleines Kind einmal im Ausland leben.
Richtig : Zeile 6: « Mich hat es schon immer in die Ferne gezogen .»
3. Annas Charakter: Wählen Sie aus folgender Liste noch vier andere Adjektive aus, die zu Anna passen. Begründen Sie Ihre Wahl jeweils mit einem kurzen Zitat aus dem Text.
Beispiel : (0) mutig Zeile 1 : « Anna Santacroce ist eine Pionierin .»ängstlich - höflich - hilfsbereit - reiselustig - egoistisch - schüchtern -
kontaktfreudig - oberflächlich - fleißig - geduldig - mutig
4. Annas Bilanz ihrer Studienzeit ist insgesamt sehr positiv. Zitieren Sie drei Textstellen, die das zeigen.
5. Übersetzen Sie von « Ja , im Nachhinein sehe ich .... » bis « «... abzubrechen » ins Französische.
EXPRESSION ECRITE (10 points) |
1. Für die Webseite der Universität Mainz schreibt Anna einen Artikel, in dem sie den trinationalen Studiengang vorstellt. Dabei gibt sie praktische Informationen (Studienorte, Fächer, Dauer, Diplome), aber sie erzählt auch von ihren persönlichen Erfahrungen (Gefühle, Probleme, Leben im Ausland). Verfassen Sie diesen Artikel. (mindestens 100 Wörter)
2. Behandeln Sie eines der folgenden Themen. (mindestens 120 Wörter)
a) An manchen Universitäten in Deutschland müssen alle Studenten mindestens ein Semester im Ausland verbringen. Was halten Sie persönlich von einem solchen obligatorischen Auslandsaufenthalt?
ODER
b) Trinationale Studiengänge machen die Studenten offener für Europa. Was kann man Ihrer Meinung nach noch machen, um den europäischen Gedanken zu fördern? Warum sind solche Initiativen wichtig?
niveau : Terminale L, B2
type pédagogique : évaluation
public visé : enseignant, élève
contexte d'usage : classe
référence aux programmes :
allemand - Rectorat de l'Académie de Nantes